Unsere Geschichte
dies ist meine Geschichte – eine Geschichte über meine Leidenschaft zu den elfenartigen Wesen, die uns Menschen glücklich machen – den Schmetterlingen!
40 Jahre ist diese Geschichte schon her, dennoch kann ich mich an jedes Detail erinnern, als wäre es gestern gewesen.
Alles begann im Sommer 1981. Ich war zarte neun Jahre alt und häufig mit meinem Freund Pitti in der Natur. Wir waren Kinder, die in einem behüteten Umfeld aufwuchsen und sehr viel elterliche Liebe bekommen haben. Nach der Schule und den Hausaufgaben gingen wir spielen, mal Fahrrad fahren, hin und wieder auf den Bolzplatz und immer öfter streiften wir durch Wald und Flur.
Durch jene Streifzüge wuchs unser Interesse für Schmetterlinge… die bunten Falter, die damals überall herumflogen.
Bei einer der Begegnungen muss es dann passiert sein, dass sie direkt in unsere Herzen flogen.
Eines Tages erzählte mir Pitti, dass sein Onkel leidenschaftlicher Schmetterlingsforscher ist.
Elektrisiert von dieser Nachricht, machten wir uns direkt auf den Weg zu ihm!
Vor Ort angekommen stieg die Spannung ins Unermessliche! Wir konnten es kaum noch erwarten, seine Faltersammlung anzuschauen.
Inspiriert von den Geschehnissen begannen wir uns noch mehr für die Gaukler der Lüfte zu interessieren.
Mit unserem ersten Schmetterlingsbuch von Kosmos und einem selbstgebauten Netz,
welches Pitti aus einem Kleiderbügel, Gardine und Besenstiel herstellte, zogen wir los.
Jeder Falter, der eingefangen wurde war für uns neu und musste bestimmt werden.
Die erste Begegnung mit einem Schwalbenschwanz verursachte gleich einen Unfall.
Wir fuhren mit unseren Rädern auf einem Feldweg, plötzlich rief Pitti, „Da ist ein Schwalbenschwanz!“.
Blindlings verfolgten wir ihn, ohne darauf zu achten, was um uns geschah.
Auf einmal blieb er mit seinem Fahrrad stehen, und sagte „Da sitzt er!“.
Abgelenkt von der Situation fuhr ich Pitti hinten auf sein Fahrrad auf.
In der 5. Klasse traf ich Jochen Köhler – den leidenschaftlichen Schmetterlingsforscher – als meinen Klassenlehrer wieder.
Bei Jochen Köhler war es so, dass es oft um das Thema Natur ging.
Über das Thema Schmetterlinge lernte ich sehr viel von Ihm. Meine Schulzeit endete und unsere Wege trennten sich für viele Jahre.
Die Liebe zu den Schmetterlingen blieb und ich wälzte immer mehr Bücher,
war in jeder freien Minute draußen um zu forschen und dabei zu lernen.
Zunächst schaute ich mir die Gegend um meinen Heimatort an. Hin und wieder setzte ich mich auf mein Fahrrad und radelte los.
Mal führte der Weg an Wiesen vorbei, dann in den Wald, um Waldschmetterlinge zu beobachten.
Es waren unterschiedliche Lebensräume, gut waren immer Sandkuhlen, denn dort flogen die Mauerfüchse.
Viel Spaß hat es gemacht im Gemüsegarten nach Raupen vom Schwalbenschwanz zu suchen.
Diese habe ich gezüchtet und wenn sie geschlüpft waren, worden sie in die Freiheit entlassen.
Nicht nur Tagfalter waren faszinierend, sondern auch die Nachtfalter.
Um diese Nachts anzulocken, nahm ich ein weißes Laken und spannte es zwischen Bäumen und hängte eine Lampe dahinter.
Der elterliche Garten wurde nachts illuminiert und diente als Versuchsfeld.
Die Falter, die zum Licht flogen wurden mittels Buch bestimmt. Einige wurden getötet um am nächsten Tag präpariert zu werden.
Eine ebenfalls wirksame Art Nachtfalter zu fangen, war eine Mischung aus Malzbier und Sirup,
diese wurde mit einem Pinsel tagsüber an Bäume gestrichen.
Dies war eine klebrige Angelegenheit und meistens hatte ich von dieser Masse sehr viel an mir.
Wenn es dunkel war, ging ich mit meiner Taschenlampe nachsehen, ob etwas an der Mischung saß.
Die Zeit kam und ich kaufte mir die erste Kamera, so versuchte ich die ersten Falter vor die Linse zu bekommen.
Ich merkte schnell, dass diese Aufgabe nicht so einfach gewesen ist, denn
Anfangs schoss ich einfach mit meiner Kamera wild darauf los, um ein Belegbild zu knipsen.
So gingen die Jahre ins Land und ich traf meinen ehemaligen Lehrer, Jochen Köhler, wieder.
Als Schüler wollte ich ihn immer auf Exkursionen begleiten, dass war allerdings sehr schwer, denn ich besaß noch kein Auto.
Eines Tages rief er an und fragte mich, ob wir nicht gemeinsam auf eine Nachtfalter- Exkursion gehen wollen.
Ich sagte zu und freute mich sehr darüber, meinen Traum wahr werden zu lassen.
Seit dieser Zeit fahren wir einmal jährlich nach Süddeutschland und unternehmen weitere Faltertouren.
Mit meinem Hobby ging ich dann in die Öffentlichkeit.
Jetzt habe ich eine eigene Kolumne in der Wochenzeitung “Kiebitz”.
Dort schreibe ich einmal im Monat über eine Tag- oder Nachtfalterart.
Im Laufe der Zeit kamen Fotoausstellungen, Vorträge und Naturführungen dazu.
Eine eigene Produktelinie, wie Kalender, Postkarten, Poster und Passepartouts ließen nicht lange auf sich warten und sind nun auch im Handel erhältlich.
Im Bereich Social Media bin ich sehr aktiv. Hier findet Ihr mich auf Facebook und Instagram.
Der Fernsehsender NDR drehte eine kleine Dokumentation mit mir über Schmetterlinge.
Nun möchte ich meine Leidenschaft mit Menschen teilen, die Lust auf Schmetterlinge haben.
Menschen die unsere Natur genauso lieben wie ich.
Deshalb habe ich beschlossen die „Falterakademie Wendland“ zu gründen.
Hier werden Inhalte vermittelt, die glücklich machen und den Teilnehmern die Welt der Sommervögel näher bringen.